Gedenken an die Widerstandsgruppe aus Lichtervelde

„Gegen das Vergessen“ – auch in diesem Jahr fand in der St. Petrs Kirche unter diesem Titel ein Gottesdienst zum Gedenken an die in der NS-Zeit im Strafgefängnis Wolfenbüttel Hingerichteten statt. Bereits seit 1994 wird der Gottesdienst jährlich in der Karwoche von der Pfarrerei St. Petrus, der Ortsgruppe von Amnesty International sowie von der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel ausgerichtet.

„Das gemeinsame öffentliche Gedenken kann das erlittene Unrecht nicht ungeschehen machen. Aber es gibt den Opfern ein Stück der Anerkennung und Würde, die ihn durch die Nationalsozialisten gewaltsam genommen wurde,“ so Martina Staats in ihrer Ansprache.

Besonders in diesem Jahr war der Besuch einer belgischen Gruppe, zu der unter anderem Studierenden und Familienangehörigen der Opfer der Hinrichtungen gehörten. Denn wie in jedem Jahr stand eine besondere Gruppe der 526 hingerichteten Personen im Vordergrund – dieses Mal eine belgische Widerstandsgruppe aus dem Ort Lichtervelde und seiner Umgebung. 16 Mitglieder der Gruppe wurden am 15. Juni 1944 im Strafgefängnis Wolfenbüttel hingerichtet, darunter auch Albert Craeynest, dessen Angehörige beim Gottesdienst anwesend waren.

Bereits am Morgen gedachte die Gruppe aus Belgien gemeinsam mit dem Team der Gedenkstätte und dem Leiter der JVA Wolfenbüttel den Widerstandskämpfern.

„We were overwhelmed by the many names in the wall of the execution building. Thanks to the well-made tour, we were able to give each name a face and a story. It was a very emotional day. We hope that the families were able to have closure,” so Clementine Dupret. Sie ist Studentin an der Hogeschool VIVES, Kortrijk, die Exkursion ist für sie Teil eines Seminares bei unserem Kooperationspartner Benedict Wydooghe.

Empfangen wurde die Gruppe auch bei der stellvertretenden Bürgermeisterin der Stadt Wolfenbüttel, Ghalia El-Boustami. Sie bezeichnete den Besuch als wichtiges Zeichen der Versöhnung.

Dem 80. Jahrestag der Hinrichtung der Widerstandsgruppe aus Belgien auch in Lichtervelde gedacht. Dort wird am 15. Juni eine Ausstellung der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel eröffnet. Der intensive Austausch setzt sich weiterhin fort – gemeinsam gegen das Vergessen.

Hier finden Sie einen Bericht des NDR über den Besuch der belgischen Gruppe anlässlich des Gedenkgottesdienstes.

Friederike Apelt


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